Krankheitsbilder, Symptome und Behandlung​

Warum zum Handchirurgen?

Was operieren? Wann operieren?

Was nicht operieren? Wann nicht operieren?

Foto von Dr. Altmann bei der Untersuchung einer Patientin. Alles über Krankheitsbilder, Symptome und Behandlungen.

Als Spezialisten, die sich fast ausschließlich mit der Hand beschäftigen, können wir Ihre Erkrankung oder etwaige Verletzungsfolgen richtig erkennen, gründlich beurteilen und Ihnen dann mit den passenden Informationen zur richtigen Therapie raten.

„Wenn mein Jaguar ein Problem hat, geh‘ ich ja auch nicht zum Schrauber an die Ecke“

Mit Ihrer hochkomplexen Hand – die gleich wichtig ist, sowohl für das Arbeiten wie für alle Dinge des täglichen Lebens – sollten Sie auch nicht zu irgendjemandem gehen, sondern zu einem Handspezialisten. Mit in vielen Jahren gesammelter Erfahrung und geschult durch die tägliche Beschäftigung mit Problemen von Händen können und wollen wir Ihnen sachgerecht helfen und Ihnen die oben genannten Fragen beantworten.

Symptome

Was bedeuten die Veränderungen an meinen Händen?

Ursache hierfür ist meist eine Einengung eines Nerven des Armes oder der Hand. Am häufigsten ist der Mittelnerv (N. medianus) auf Höhe des Handgelenks eingeengt; schlafen die ersten drei Finger der Hand ein, so liegt häufig ein Karpaltunnelsyndrom vor. Kribbeln der Kleinfinger und der Ringfinger, so ist meist der Ellennerv (N. ulnaris) auf Höhe des Ellbogengelenks eingeengt.
In etlichen Fällen können Nervenkompressionssyndrome zunächst durch z. B. das vorübergehende Tragen einer Schiene behandelt werden. Sollte dieses nicht erfolgreich sein, so kann eine Operation erforderlich werden, die in der Regel ambulant und meist in lokaler Betäubung durchgeführt werden kann.
Häufig geht dem Springen ein Schmerz in der Hohlhand voraus. „Springt“ dann ein einzelner oder mehrere Finger bei dem Versuch, den jeweiligen Finger zu strecken, so handelt es sich meist um eine Entzündung der Beugesehnenscheiden: Die Sehnen sind dann zu dick, um problemlos durch die sogenannten Ringbänder in der Hohlhand zu gleiten und schaffen dieses nur mit dem typischen „Schnappen“. Wenn das Schnappen nicht von selbst aufhört, kann ein kleiner Eingriff in örtlicher Betäubung, bei dem das Ringband durchtrennt wird, helfen.

Schmerzen auf Höhe des Daumengrundgelenks sind häufig die Vorstufe zum „Springenden Daumen“ (s.o.).
Schmerzen, die ihren Ursprung mehr zwischen Handgelenk und dem eigentlichen Daumen haben, werden häufig durch eine Arthrose, d. h. eine Abnutzung der Knorpelflächen, am Daumensattelgelenk, verursacht (Rhizarthrose).
Im Anfangsstadium hilft häufig eine Schiene oder auch eine Injektionsbehandlung, im fortgeschrittenen Stadium läßt sich durch eine Operation fast immer eine Schmerzfreiheit erzielen.

Schmerzen an den Fingergelenken haben ihre Ursache häufig in einem Gelenkverschleiss (Arthrose). Aber auch ein Spring- oder Schnappfinger (s. o.) kann Schmerzen in den Fingergelenken erzeugen.

Das Handgelenk ist ein komplexes Gelenk, dessen mechanische Funktionszusammenhänge bis heute nicht endgültig aufgeklärt sind (beteiligt sind Elle und Speiche, acht Handwurzelknochen sowie zum Teil auch die angrenzenden Mittelhandknochen). Schmerzen können sowohl durch Erkrankungen innerhalb und außerhalb des Gelenks als auch durch Verletzungsfolgen verursacht sein.
Am wichtigsten bei Schmerzen im Bereich des Handgelenks ist die genaue klinische Untersuchung; der erfahrene Handgelenksspezialist kann dann meist schon die Diagnose stellen oder zumindest eingrenzen. Erst im Anschluss sollten dann nötigenfalls weitere Untersuchungen wie z. B. Utraschall, Röntgen, oder Schichtaufnahmen (CT, MRT) erfolgen. In einigen Fällen ist eine Handgelenksarthroskopie (Handgelenksspiegelung) erforderlich; neben der Möglichkeit der Untersuchung des Gelenks von innen kann mit dieser „Knopfloch“-Methode häufig auch gleichzeitig die Therapie vorgenommen werden.

Die meisten Schwellungen an der Hand haben eine gutartige und harmlose Ursache. Trotzdem sollte eine Abklärung durch den Spezialisten erfolgen.
Am häufigsten sind sogenannte „Überbeine“ (Ganglion), die in etlichen Fällen von alleine wieder verschwinden. Falls sie stören, wehtun oder auf andere Weise Sorgen bereiten, können sie operativ entfernt werden. Am Handgelenk kann dieses häufig durch im Rahmen einer Gelenkspiegelung (s.o.) geschehen und eine größerer Schnitt kann so vermieden werden.

Behandlung

Rund um die OP – was muss ich wissen?

Bitte bringen Sie alle vorhandenen Untersuchungsbefunde früherer Untersuchungen der Hand zum ersten Termin mit! Zusätzlich benötigen wir alle im Vorfeld angefertigten Aufnahmen (Röntgenbilder, MRT- und CT-Bilder einschließlich Befund des anfertigenden Radiologen) – auch wenn auf den Aufnahmen kein krankhafter Befund festgestellt wurde. Dabei sollten möglichst keine Papierausdrucke, sondern CDs oder konventionelle Röntgenfolien bzw. Papierfolien mitgebracht werden.

Arbeits- oder Schulunfälle können wir nicht versorgen! Nur bei speziellen handchirurgischen Fragestellungen können wir mit einer entsprechenden Überweisung tätig werden.

Sollten Sie gesetzlich versichert sein, so benötigen wir in jedem Fall Ihre Versichertenkarte.

Angesichts der Terminknapppheit verweisen wir auch auf die Möglichkeit, die Behandlung in der Privatsprechstunde als Selbstzahler in Anspruch zu nehmen.

Allgemeine Hinweise:
Bereits 2 Wochen vor dem geplanten Eingriff vereinbaren Sie einen Termin beim Hausarzt für die Voruntersuchung wie z.B.: EKG, Blutabnahme etc., außerdem nehmen Sie – nur nach Rücksprache mit Ihrem Hausarzt – keine blutverdünnenden Medikamente (z.B. ASS, Aspirin, Marcumar, Plavix, Godamed, Thomapyrin, ect.) mehr zu sich!

Vor der OP bitte duschen mit Wasser, Seife oder Duschgel, vor allem Hand und Arm waschen, dabei neues Handtuch benutzen. Schmuck, Uhr usw. entfernen. Bitte frische Unterwäsche anziehen.

Vor einer Operation im Bereich der Hand sollten sich dort keine verheilenden Wunden, Krusten oder Schorfe, Rötungen oder Entzündungen etc. befinden. Im Zweifelsfall muss die Praxis angerufen werden. Die Fingernägel sollten gereinigt und kurz geschnitten sein. Nagellack (auch farbloser!) und künstliche Fingernägel müssen komplett entfernt werden, da sonst ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht.

Bei allen Eingriffen, die nicht in lokaler Betäubung geplant sind, sollten Sie ab Mitternacht nüchtern bleiben (nicht essen, keine Kaugummis oder Bonbons etc.), nicht rauchen! Am Operationsmorgen darf nur in kleiner (!) Menge Wasser ohne Kohlensäure oder ungesüsster Tee ohne Milch bis 2 Std. vor dem geplanten Eingriff getrunken werden.

Das Leistungsspektrum des Handzentrums umfaßt mehrere Behandlungsformen:
Im Handzentrum erfolgt die Erstvorstellung des Patienten, die Untersuchung und Beratung.Sollte eine Operation notwendig sein, so wird hier in Absprache mit dem Patienten entschieden, ob dies ambulant oder stationär geschehen soll.
Die Operationen in lokaler Betäubung finden in der Regel in der Praxis statt.
Größere Eingriffe werden in der PAN-Klinik durchgeführt, hier befinden sich die nach neusten Maßstäben ausgestatteten Operationssäle mit Operationsmikroskop, Röntgen- und Arthroskopieeinheiten.
Sollte eine stationäre Behandlung angezeigt sein, so erfolgt diese ebenfalls in der PAN-Klinik.

Genaue Hinweise erhalten Sie bei der Visite nach der Operation. Sie erhalten nach der Operation einen Arztbrief mit den Informationen über die Operation und die Nachbehandlung. Sie erhalten ausserdem die Mobiltelefonnummer des Operateurs, über die Sie ihn bei etwaigen Problemen erreichen können.

Allgemeine Verhaltensmassregeln:
Bitte beim Gehen und Stehen die operierte Hand für die ersten Tage (je nach Größe der Operation) stets hochhalten (etwa in Schulterhöhe). Die Verwendung einer Schlinge wird wegen der Gefahr der Einstellung des Schultergelenks nicht empfohlen.

Bitte die Hand im Bett möglichst auf einem Kissen hochlagern.

Bitte die Finger, die nicht verbunden sind, immer wieder bewegen: mehrfach täglich iüber einen Zeitraum von ca. 5 Minuten die Finger komplett strecken und zur Faust schließen.